Montag, 11. September 2006

All jährlich wieder kollektive Trauer, möglichst auf Knopfdruck

Heute ist es wieder so weit. Es ist der 11.9. und die westliche "zivilisierte" Welt ist verpflichtet sich mit Amerika zu solidarisieren. Man muss an diesem Tag Betroffenheit zeigen und Anteilnahme - Ebenso wie zu Weihnachten alle friedlich und harmonisch eingestellt sein sollen. Mir geht das so auf die Nerven. Vor allem, wenn der Tageszeitung Sonderteile bei liegen, die noch einmal schon zu oft gesehene Fotos enthalten, wenn der Straßenmusikant in der S-bahn mitten im Lied aufhört zu spielen und zur Schweigeminute aufzurufen um 20 Sekunden später mit dem Sammelbecher die Runde zu machen, wenn Asiaten durch die Unibibliothek renn und ein ILove NY T-shirt tragen.
Ich will nicht auf Knopfdruck trauern müssen.
Es war schrecklich was vor fünf Jahren geschehen ist und die Welt hat sich nicht zum positiven verändert, aber mir reicht es schon seit Jahren! An dieser Stelle erreicht man durch erzwungene Betroffenheit das, was man schon seit 50 Jahren mit dem Holocaust erreicht hat - eine gesellschaftliche, emotionale Abstumpfung.
WalterUlbricht - 11. Sep, 16:33

Der 11. September 1973 war halt ein trauriger Tag für die Welt. Aber es weiß wahrscheinlich eh keiner mehr was da war...

PS Es war übrigens auch ein Dienstag. Manchmal beißt einem die Geschichte halt doch in den eigenen Arsch!

oscar Matzerath - 11. Sep, 20:50

Vielleicht sollten wir mal Salvador Allende fragen, was er an diesem Tag so gemacht hat.
klopfer - 11. Sep, 23:01

An einem 11.9. in einem Flieger zu sitzen hat jedoch einen bitteren Beigeschmack, kann ich Euch sagen.

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